Von Manfred Becht
Hofheim. Ab sofort können Empfänger von Sozialhilfe und
Arbeitslosengeld II sowie Bezieher geringer Einkommen im Bürgerbüro
den Hofheim-Pass beantragen. Mit dem Pass sind eine Reihe von
Vergünstigungen für Kultur- und Jugendveranstaltungen sowie bei
der Nutzung von Stadtmuseum und Stadtbücherei verbunden. Der Hofheim-Pass
wird kostenlos ausgestellt und ist für ein Jahr gültig.
Im einzelnen werden die Eintrittspreise für Theater- und
Kleinkunstveranstaltungen auf 6,50 bis 7,50 Euro halbiert, das Kindertheater
kostet gar nichts mehr. Die Gebühren für die Leseausweise in der
Bücherei betragen für Erwachsene fünf statt bisher zehn Euro;
für Kinder werden sie ganz gestrichen. Die Eintrittspreise im Stadtmuseum
und die Gebühren für die Kurse der Museumswerkstatt werden ebenfalls
halbiert, der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre ist fortan
frei.
Die Besucher der offenen Treffs der städtischen Jugendarbeit und des
Spielmobils mussten auch bisher schon nichts bezahlen; der Kostenbeitrag
für Filmvorführungen und Discos wird halbiert. Die Beiträge
für die Ferienspiele können wie bisher auf Antrag ganz oder teilweise
von der Stadt übernommen werden. Wie Bürgermeisterin Gisela Stang
vor der Stadtverordnetenversammlung mitteilte, haben einzelne Veranstalter
kultureller Angebote in Hofheim schon zugesagt, die Eintrittsregelungen der
Stadt für Besitzer des Hofheim-Passes übernehmen zu
wollen.
Diese Kultursozialkarte wird im Bürgerbüro ausgestellt. Mitbringen
müssen die Antragsteller gegebenenfalls Bescheide des Sozialamtes oder
für das Arbeitslosengeld II, vollständige Einkommensnachweise für
die letzten drei Monate, ein Foto, einen Ausweis und Kindergeldbescheide
für die letzten drei Monate. Die Einkommensobergrenzen betragen 869
Euro für den Einpersonenhaushalt, 1125 Euro für den
Zweipersonenhaushalt, für jede weitere Personen werden 256 Euro addiert.
Zum Haushalt zählen alle Personen, die dort mit erstem Wohnsitz gemeldet
sind. Kinder können einen eigenen Ausweis bekommen, wenn sie mindestens
sieben Jahre alt sind.
Vor der Einführung dieser Kultursozialkarte hatte es heftige Diskussionen
in der Stadtverordnetenversammlung gegeben, die den Hofheim-Pass dann aber
doch einmütig beschloss. Die Befürworter hatten darauf hingewiesen,
dass die Karte die Stadt wenig koste, weil die Ausstellung mit geringem Aufwand
verbunden sei und die künftigen Nutzer bislang diese Angebote kaum
wahrnähmen.
Der Main-Taunus-Kreis hat die Schaffung einer ähnlichen Karte abgelehnt
(das HK berichtete).